"Chaka King" - mein
Traumhund
Auf unserer ersten Afrika-Reise besuchten wir unter anderem die Region
Kwa-Zulu-Natal, das Homeland der Zulus. Wir besichtigten das wiederaufgebaute
Zuludorf "Shakaland". In diesem Dorf lief ein grosser schlaksiger ca.
9 - 12 Mon. alter Rüde unbefangen herum. Er faszinierte mich; sein Aussehen,
seine Art. Ich
versuchte seine Rasse einzuordnen: ein wenig Dogge - aber kleiner; ein wenig
Boxer - aber kein stumpfer Fang. Gelbliches kurzes, glattes Fell, auf dem Rücken
eine merkwürdige Zeichnung - für mich ein wunderschöner Mischling. Hin- und
hergerissen schubste ich meinen Mann an und sagte zu ihm: "Das ist mein nächster
Hund". Zuhause angekommen erzählte ich immer wieder von "meinem
Hund" und suchte
nach Rassen, die in ihm stecken könnten.
Monate später auf Bornholm - ein riesengrosser Parkplatz - viele Autos, viele
Menschen und mittendrin - ich traute meinen Augen kaum -"mein Hund".
Ich stiess meine Tochter an: "Da ist er, mein Hund, jetzt gehe ich hin und
frage." Katja kannte meinen "Knall", folgte mir aber willig.
Erhaben würdigte der Hund uns keines Blickes. "Siehst du die merkwürdigen
Wirbel auf dem Rücken?" bemerkte meine Tochter. Ich sprach die jungen
Leute auf ihren schönen Hund an und erkundigte mich nach den Rassen der Eltern.
Das Wort "Mischling" fiel natürlich auch und stiess auf grosses
Unverständnis bei den stolzen Besitzern. Dies ist ein "Rhodesian Ridgeback",
wurde ich eines Besseren belehrt.
In meinem Kopf routierte es, von dieser Rasse hatte ich schon gelesen, ohne sie
einordnen zu können. Nun steckte ich die ganze Familie mit meinem
"Knall" an. Was es auch nur an Informationen gab, es war nicht viel,
beschaffte ich mir. Wir sprachen mit Züchtern, besuchten eine Ausstellung,
lernten Ridgeback-Fans kennen; ich hätte so gerne einen Welpen gehabt. Aber
inzwischen war meine alte Schäferhündin, die 12 Jahre zuvor als ca. 2-jähriger
Fundhund aus dem Tierheim zu uns gekommen war, so krank, dass sie einen Welpen
nicht verkraftet hätte. Sie musste dann erlöst werden und hinterliess eine
enorme Lücke - ich weinte nur noch. Mein Mann konnte sich diese Trauer nicht
ansehen und hatte heimlich Ridgeback-Kontakte nach Holland aufgenommen. An
meinem Geburtstag lud er mich zu einer Tour nach Groningen ein. Wir fuhren auf
einen Hof, mein Mann wollte dort angeblich etwas abholen. Eine Ridgeback-Hündin
begrüsste uns; hinter ihr her tollte ein Welpe mit einer dicken blauen
Schleife. Das war mein "Chaka".
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Die Züchterin machte mich darauf
aufmerksam, dass der kleine zuchtuntauglich sei, da er 3 crowns hätte. Für
mich unwesentlich - in meinen Armen hielt ich "Chaka King", meinen
ersehnten Traumhund.
Copyright © 2001 Birgit Brüger. Alle Rechte vorbehalten.